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Wie alles began......

 

Der Böhmische Prater, 10, Laaer Wald
 

Im 19. Jahrhundert verbrachten die Arbeiter ihre karge Freizeit zumeist in Gasthäusern. Daneben stellten Ausflüge und Spaziergänge die einzigen Vergnügungen dar. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der Laaer Wald eines der beliebtesten Ausflugsziele und von Favoriten aus in ca. 15 Minuten zu Fuß zu erreichen.

 

Franz Bauer, ein Kantinenwirt des Ziegelwerks Laaer Wald, führte hier eine kleine Gastwirtschaft , die sich bald zu einem beliebten Zielpunkt für Sonntagsausflüge der sogenannten "Ziegelböhm", der hauptsächlich aus Böhmen und Mähren stammenden Arbeitern der Wiener Ziegelwerke, entwickelte. 1882 suchte Franz Bauer um die Erlaubnis an neben seinem Gasthaus erlaubte Spiele veranstalten zu dürfen und stellte eine Schaukel und ein Ringelspiel auf.

 

Wenig später eröffnete ein Wirt ein weiteres Ausflugsgasthaus am Laaer Berg. 1884 hatten sich im Laaer Wald bereits 20 Gaststätten und zahlreiche Schausteller angesiedelt, die den Grundstock des kleinen Prater bildeten und aufgrund seiner Besucher bald den Namen "BÖHMISCHER PRATER" erhielt. Er wurde bald zum bedeutendsten Vergnügungsort der Favoritner und Simmeringer Bevölkerung.

 

Nach dem Ersten Weltkrieg konnte ein geregelter Unterhaltungsbetrieb erst gegen Ender der zwanziger Jahre wieder aufgenommen werden. Zum neuerlichen Aufschwung des Böhmischen Praters trugen nun auch die Ziegelteiche bei.

Der Zweite Weltkrieg brachte beinahe das völlige Aus, da Brandbomben den Böhmischen Prater in Schutt und Asche legten.

 

Nach 1945 konnte der Böhmische Prater nie mehr an die Popularität der zwanziger und dreißiger Jahre anschließen. Erst in den ausgehenden siebziger Jahren kam es zu einer Art nostalgischer Renaissance und einem neuen Aufschwung des Böhmischen Praters.

 

2015 strahlt der Böhmische Prater eine Mischung aus Traditionellem und Modernem aus.

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